„Kinder- und Jugendarbeit ist bunt, vielfältig und abwechslungsreich. Das zeigen auch unsere Sommerfreizeiten – und für 2026 erweitern wir das Angebot noch einmal“, sagt Dekanatsjugendreferentin Britta Nicolay von der Evangelischen Jugend im Dekanat Ingelheim-Oppenheim. Drei Gruppen waren im Sommer 2025 begleitet von den PädagogInnen und je einem Team gut ausgebildeter Ehrenamtlicher unterwegs: in Meckesheim, in Kroatien und in Taizé. Jede Freizeit hatte ihren eigenen Charakter – und alle boten intensive Gemeinschaft, Spaß und neue Erfahrungen.
Abenteuer mit Plan B – Haus- und Kanufreizeit in Meckesheim
Für die Jüngeren zwischen acht und 14 Jahren ging es vom 11. bis zum 18. August mit Dekanatsjugendreferent Volker Heuser und seinem ehrenamtlichen Team nach Meckesheim (bei Sinzig) in ein Selbstversorgerhaus. Während der Busfahrt nach Meckenheim war die Vorfreude auf das Kanufahren deutlich spürbar, denn schon jetzt tauschten sich die Teilnehmenden darüber aus, wer denn paddeln kann und für wen es das erste Mal sei.
Schon am nächsten Morgen ging es dann los. Zuerst gab es eine theoretische Einführung in die Paddeltechnik. Dann bildeten sich die Kanuteams und ab ging es auf’s Wasser. „Der Bach war zu Beginn der Fahrt für Anfänger gut geeignet und dann kamen leichte Herausforderungen, die das Kanufahren ebenso mit sich bringt“, erzählt Volker Heuser, der ein leidenschaftlicher Kanute ist, „Die Herausforderungen haben alle super gemeistert und wenn es mal schwierig wurde, haben sich die Kids gegenseitig motiviert.“
Die Hitzewelle der nächsten Tage (es wurden Temperaturen bis 42 Grad vorhergesagt), machte aber weitere Paddeltouren unmöglich. Ein Plan B musste her. Zum Glück war das Team um Volker Heuser auch darauf bestens vorbereitet. Es ging ins Schwimmbad mit viel Spaß an der Rutsche und beim Sprungturm. Abenteuer und Spannung war bei einer von den ehrenamtlichen Teamern sorgfältig vorbereiteten Schnitzeljagd durch Meckesheim angesagt. Und als absolutes Highlight folgte die „Magic Zaubershow“. Jedes Kind bekam eine Kiste mit einem Zaubertrick, den es vorbereiten sollte, und auch das Team hatte so manche Show-Einlage in petto. „Die Tricks“, berichtet der Teamer Anton, „haben die Kinder voller Begeisterung bei der Zaubershow aufgeführt.“
„Trotz der Hitze, die unsere Tagesplanung massiv beeinflusst hat“, blickt Dekanatsjugendreferent Volker Heuser zufrieden auf die Freizeit zurück, „konnten wir den Kindern ein tolles Programm bieten. Langeweile kam nicht auf. Die Kinder sind mit vielen neuen Erfahrungen und schönen Erlebnissen im Gepäck nach Hause gefahren.“
Sonne, Meer und Gemeinschaft – Jugendfreizeit in Kroatien
Für die 14- bis 18-Jährigen führte die Reise mit Dekanatsjugendreferentin Britta Nicolay und ihrem Team aus ehrenamtlichen HelferInnen ins Zeltcamp an der kroatischen Adriaküste. Nach der Nachtfahrt im Reisebus begann der Tag mit Frühstück am Meer – ein perfekter Start in zwölf erlebnisreiche Tage. Dann stand das Orientieren auf dem Platz, das Beziehen der Zelte und das gegenseitige Kennenlernen der Gruppe an.
Fest eingeplant waren zwei Städtetrips mit Stadtführung und Shoppen nach Pula und Rovinj, der „Stadt der Schornsteine“, und eine Schiffstour mit (tatsächlicher und von vielen Handys festgehaltener) Delfinbegegnung. Ein tolles Naturerlebnis! Ansonsten richtete sich die Gestaltung der weiteren Tage nach den Interessen der Jugendlichen. Eine stürmische Seekajak-Runde, zu der sich einige Jugendliche angemeldet hatten, wird vielen in besonderer Erinnerung bleiben: „Es war superstürmisch und wir sind erst einmal gar nicht aus der Bucht gekommen – aber alle hatten riesigen Spaß“, erinnert sich ein 14-jähriger Teilnehmer lachend.
Zwischen Volleyballturnieren, Schwimmen und Entspannen erlebten die Jugendlichen, was Gemeinschaft bedeutet. Auf dem Volleyballfeld trafen die Jugendlichen auch auf junge Menschen aus anderen Nationen. Abends gab es Reflexionsrunden und Impulse, die Raum für Gespräche über Glauben und Alltag boten. „Wir haben miteinander gelacht, geredet und diskutiert – das war gelebte christliche Gemeinschaft“, fasst Betreuer Sanny zusammen.
Stille, Begegnung und Spiritualität – Jugendfreizeit in Taizé
Eine andere Form von Gemeinschaft erlebten Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 22 Jahren in Taizé. Unter der Leitung von Gemeindepädagogin Margarete Ruppert verbrachten sie, zusätzlich begleitet von zwei ehrenamtlichen Betreuern eine Woche in dieser ökumenischen Communauté in Frankreich – einem Ort, an dem Begegnung und Glaube Hand in Hand gehen.
Tagsüber nahmen die unter 18-jährigen an einer Bibeleinführung teil, während sich die Älteren eine Arbeit innerhalb der Gemeinschaft suchten, denn in Taizé gehört das Mitarbeiten selbstverständlich dazu – als Ausdruck gelebter Gemeinschaft und stiller Form des Gebets. Von der Mitarbeit in Küche, Lager Einräumen bis hin zur Nachtwache war wieder einiges dabei. Und auch die Jüngeren bekamen kleinere Arbeiten aufgetragen und gaben jeden Abend das Essen aus.
Die Bibeleinführung für die unter 18-Jährigen bei Bruder Johny aus dem Libanon war wieder lebendig, spannend und voller Spaß. Johny ließ die Jugendlichen Rollenspiele zu verschiedenen Bibelstellen Aufführung. Da war spontane Improvisation gefragt. Wichtiger Teil des Taizé-Aufenthalts ist die Begegnung mit Jugendlichen der verschiedensten Nationalitäten. Junge Menschen sollen spüren, dass der Glaube Grenzen überwindet und was echte Toleranz bedeutet. Im Zeitraum, als die Gruppe aus dem Dekanat Ingelheim-Oppenheim, in Taizé war, „war die Mehrheit aller Besucher aus Schweden“, berichtet Margarete Ruppert, „Auch in unserer Gesprächsgruppe waren Schwedinnen, mit denen wir eine Menge Spaß hatten, unter anderem dabei, wenn sie uns ein bisschen Schwedisch beibrachten wie "Smaklig maltid", was wir beim Essen ausgegangen gleich anwenden konnten“
Ein besonderer Höhepunkt war das Treffen mit Prior der Glaubensgemeinschaft, Bruder Matthew. Er lud zu einem festlichen Abend ein – bei Kerzenschein, Kräutertee und offenen Gesprächen. Die Jugendlichen konnten ihm Fragen stellen, die er mit spürbarer Herzlichkeit beantwortete. Beeindruckt lauschten sie seinem Bericht über eine Begegnung mit Papst Franziskus beim Jubilee-Treffen zum Heiligen Jahr: Als Bruder Mathew gegenüber dem kirchlichen Oberhaupt sein Bedauern äußerte, dass in Rom oft die Stille in den Gottesdiensten fehle, hätte sich der Papst eifrig notiert. Margarete Ruppert kann das Anliegen des Priors gut nachvollziehen: „Gerade die sieben Minuten lange Stille in jedem der drei täglichen Gebete in Taizé ist es – neben vielen anderen Punkten – die die Besuchenden berührt, verändert und in Berührung mit Gott bringt.“
Ausblick auf ein noch vielfältigeres Freizeit-Angebot der Dekanatsjugend im Jahr 2026
Für Sommer 2026 wird das Programm der Evangelischen Jugend erweitert: Von der Kinderfreizeit (9 – 12 Jahre) vom 1. bis 10. Juli über eine Teeniefreizeit (12 – 14 Jahre) auf Fehmarn 20. bis zum 27. Juli, eine Jugendfreizeit (15 – 18 Jahre) in die Toskana vom 3. bis zum 14. Juli bis hin zur beliebten Taizé-Reise (15 – 22 Jahre) vom 25.Juli bis zum 2. August und einer Surffreizeit (18 – 27 Jahre) vom 2. bis 8. August bietet die Evangelische Jugend im Dekanat eine große Auswahl an Freizeitmöglichkeiten. „Wer Gemeinschaft, Abenteuer und Glauben erleben möchte, sollte sich die Termine früh vormerken“, empfiehlt Dekanatsjugendreferentin Britta Nicolay.