„Kirchliches Leben mit den Menschen gestalten“

veröffentlicht 06.11.2025, Evangelisches Dekanat Ingelheim-Oppenheim

Feierlicher Einführungsgottesdienst für Pfarrerin Vanessa Bührmann als neue stellvertretende Dekanin - ein herzliches Willkommen im Evangelischen Dekanat Ingelheim-Oppenheim

„Restlos ausgebucht“ - das hören Veranstalter gerne. Ein ähnliches Bild zeigte ein Blick in die evangelische Versöhnungskirche in Ingelheim zum Auftakt der Herbstsynode des Evangelischen Dekanats Ingelheim-Oppenheim: die Reihen des Kirchenraums waren bis fast auf den letzten Platz gefüllt und im hinteren Teil der Kirche standen bereits Getränke für den anschließenden Empfang bereit. Der Anlass? „Ein schöner, ein ganz und gar festlicher“, sagte Hans-Peter Rosenkranz, Vorsitzender des Dekanatssynodalvorstands in seinen Grußworten zur Einführung von Pfarrerin Vanessa Bührmann in ihr neues Amt als stellvertretende Dekanin durch Dekan Olliver Zobel. Die 45-jährige Theologin ist seit ihrem Amtsantritt am 1. Juli 2025 nicht nur hauptamtlich gemeinsam mit Dekan Zobel für das kirchliche Leben des Dekanats verantwortlich, sondern hat zudem mit einem halben Stellenanteil die Pfarrstelle Tourismusseelsorge inne. Zahlreiche Gäste waren in die Versöhnungskirche gekommen, um sie willkommen zu heißen und gemeinsam „mit allem Grund zur Freude“, so Rosenkranz, zu feiern. 

Kirchliches Leben mit und für die Menschen gestalten - auch in herausfordernden Zeiten

Leitung bedeute, Räume im Vertrauen auf Gottes Fülle zu öffnen - mit Mut, Freude und Gelassenheit. Mit diesem Zuspruch und „Gottes reichen Segen“ überreichte die Pröpstin für Rheinhessen und Nassauer Land, Henriette Crüwell, Pfarrerin Bührmann unter großem Applaus die offizielle Urkunde zur Amtseinführung. Dekan Olliver Zobel wünschte der neuen Kollegin in seinen Grußworten „Gottes Kraft und Stärke“. Denn mutig neue Wege zu gehen und Veränderungen zu begleiten, all das brauche Energie. Als stellvertretende Dekanin gelte es daher auch, so Zobel, in stürmischen Zeiten Chancen und Möglichkeiten zu sehen und gleichzeitig Sicherheit und Schutz zu bieten.

Sechseinhalb Jahre lang war Bührmann im Nachbardekanat Worms-Wonnegau Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinden Rheindürkheim, Hamm und Ibersheim. Die Arbeit als Gemeindepfarrerin, zuletzt im gesamten Nachbarschaftsraum Altrhein-Wonnegau, habe ihr immer sehr viel Freude bereitet. Sie blickt nicht nur auf einen reichen Erfahrungsschatz zurück, sondern bringt zahlreiche Qualifikationen mit, die sie gut in ihre vielfältigen neuen Aufgabenbereiche (u. a. Kirchenmusik, Bildung, Diakonie und Prädikantendienst) im Dekanat einsetzen kann.

„Ich möchte kirchliches Leben mit und für die Menschen gestalten“, so Bührmann, denn vieles sei aktuell im Wandel, ob gesellschaftlich, kirchlich oder auch persönlich. Sie habe sich ganz bewusst als Gemeindepfarrerin für die Stelle der stellvertretenden Dekanin entschieden und freue sich auf ihre neuen Aufgaben mit „Zukunft und Hoffnung“ - nun eben dekanatsweit. Dabei ist ihr das Gleichnis vom Senfkorn (Mk 4,30-32) ein hilfreicher Gedanke: Denn so, wie aus einem winzig kleinen Senfkorn Großes wachsen kann, können auch Hoffnung und Glaube Mauern und Zäune überwinden - so wie das Senfkraut. „Ich wünsche mir, dass die Kirche als Symbol Gottes und Zeichen des Glaubens ein solcher Ort des Wachsens sein kann.“ Daran möchte sie mitarbeiten. 

Dekanat für die Zukunft gut aufgestellt

Wie wird sich das Dekanat im Jahr 2026 weiterentwickeln? Mit dieser Frage beschäftigte sich im Anschluss an den Gottesdienst die Tagung der Herbstsynode. So wird zum Jahreswechsel die nächste Phase des Reformprozesses ekhn2030 der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) im Dekanat Ingelheim-Oppenheim umgesetzt. Die ersten beiden großen Meilensteine sind bereits geschafft: Seit 2024 besteht das Dekanat aus insgesamt fünf Nachbarschaftsräumen. Ein Jahr später, in 2025 hat zudem in jedem Nachbarschaftsraum ein multiprofessionelles Verkündigungsteam - bestehend aus Pfarrpersonen, Gemeindepädagoginnen und Gemeindepädagogen sowie Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern - seine Arbeit aufgenommen. 

Zum ersten Januar 2026 folgt nun der nächste Schritt: Die Kirchengemeinden von drei der insgesamt fünf bestehenden Nachbarschaftsräume des Dekanats schließen sich zu je einer Gesamtkirchengemeinde zusammen - unter anderem mit einem neu gebildeten Gesamtkirchenvorstand und einem neuen Namen. So wird aus dem bisherigen Nachbarschaftraum 1 im Raum Bingen die Gesamtkirchengemeinde „Nahe an Rhein und Wißberg“. Die Kirchengemeinden des Nachbarschaftraums 2 im Raum Ingelheim schließen sich zur Gesamtkirchengemeinde „Ingelheim“ zusammen, während die Kirchengemeinden des Nachbarschaftraums 4 zukünftig die Gesamtkirchengemeinde „Rheintalhöhen“ bilden. Das darf natürlich gefeiert werden. So werden die neuen Gesamtkirchenvorstände und die Verkündigungsteams jeweils in einem feierlichen Gottesdienst in ihr neues Amt eingeführt. Geplant sind der 11. Januar (Ingelheim), der 18. Januar (Rheintalhöhen) und der 1. Februar 2026 (Nahe an Rhein und Wißberg). Herzliche Einladung!

Weil der Segen Gottes das ist, was kirchliche Arbeit in Umbruchzeiten trägt und begleitet, hat das Dekanat eine Kampagne mit dem Titel „Mit Segen bewegen“ gestartet. Im Fokus stehen ehren- und hauptamtlich tätige Menschen, die mit ihrem Engagement dazu beitragen, dass Kirche im Evangelischen Dekanat Ingelheim-Oppenheim auch zukünftig ein lebendiger und offener Ort bleibt. Die Idee hinter dem multifunktionalen und für Kirchengemeinden ausleihbaren Kampagnenstand: Menschen in den 41 Kirchengemeinden des Dekanats auf Veranstaltungen und auf Marktplätzen in der Region miteinander ins Gespräch zu bringen, sie an Mitmachaktionen zu beteiligen und ihnen gleichzeitig zu ermöglichen, einen Segen zu erhalten. Dabei könne der Gedanke „Zukunft und Hoffnung“, so Pfarrerin Bührmann, die unter dieses Motto ihren Einführungsgottesdienst als stellvertretende Dekanin stellte, die Menschen direkt vor Ort begleiten - in Gemeinschaft und mit Vertrauen. Sie ergänzt: „Möge Gott seinen Segen dazu geben.“ 

weitere Informationen zum Reformprozess ekhn2030 im Evangelischen Dekanat Ingelheim-Oppenheim